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Seit dem Jahr 1950 kommen auf Einladung der Sudetendeutschen Landsmannschaft immer an Pfingsten mehrere zehntausend Besucherinnen und Besucher zum Sudetendeutschen Tag zusammen. Dieses Jahr findet er von 6. bis 8. Juni in Regensburg statt. Das Motto des 75-jährigen Jahrestags lautet: „Aus Krieg und Vertreibung lernen. Für Frieden und Freiheit kämpfen“.
Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf betont in ihrer Rede am Samstag in der Donau-Arena: „Heute ist ein ganz besonderer Sudetendeutscher Tag. 75 Jahre voller Erinnerung, voller Pflege von Kultur und Traditionen.“ Das Motto „Aus Krieg und Vertreibung lernen. Für Frieden und Freiheit kämpfen“ hätte passender nicht gewählt sein können, so Scharf weiter: „Krieg und Vertreibung: So viele furchtbare Schicksale sind mit diesen zwei Worten verbunden. Die Sudetendeutschen mussten das unfassbare Leid der Vertreibung und des Heimatverlustes erfahren.“
Die Ministerin würdigt, dass sich die Sudetendeutschen dennoch tagtäglich für Frieden und Freiheit eingesetzt und sich von Anfang an für Völkerverständigung und Dialog stark gemacht hätten: „Sie gehen als Vorbild voran. Für Sie war immer klar: Versöhnung ist der einzige Weg. Vor genau 75 Jahren haben Sie die Charta der Heimatvertriebenen formuliert und unterzeichnet. Die Charta der Heimatvertriebenen war und ist auch heute noch ein ganz klares Signal: Ja zur Versöhnung. Ja zu einem geeinten Europa.“
Zu Beginn des Sudetendeutschen Tages wird traditionsgemäß der Sudetendeutsche Kulturpreis verliehen. Bayerns Sozialministerin sagt in ihrer Rede am Freitag dazu: „Man konnte Ihnen Ihr Hab und Gut, Ihre Heimat nehmen – doch nicht Ihre Kultur, Ihre Werte und Ihre Identität. Durch Ihr Traditionsbewusstsein, Ihre Werte und Ihr Tun schaffen Sie Erinnerung, Sie verarbeiten das Geschehene und zeigen Wege auf, damit leben und umzugehen zu lernen. Sie haben Ihre Kultur mit nach Deutschland und Bayern gebracht. Sie haben Bayern maßgeblich geprägt. Sie haben unser Land reicher gemacht. Bayern verdankt Ihnen sehr viel. Unser Bayern von heute ist auch ein Verdienst Ihres Engagements. Sie sind nicht ohne Grund der vierte Stamm Bayerns. Sie haben sich das durch Ihre Leistung und Ihren unermüdlichen Einsatz verdient. Ich bin stolz, Ihre Schirmherrschaftsministerin zu sein.“