Pressemitteilungen
FLACHSLANDEN Im Beisein von Bayerns Energieminister Hubert Aiwanger wurde in Flachslanden im Landkreis Ansbach mit 22 Hektar die größte PV-Freiflächenanlage Mittelfrankens eingeweiht. Als eine der ersten Freiflächenanlagen verfügt sie über die von Staatsminister Aiwanger initiierten Reh- bzw. Wilddurchschlupfe. Durch diese speziellen Wildöffnungen im Zaun können insbesondere Rehe auf das Gelände der PV-Anlage ein- und auswechseln, nicht jedoch Spaziergänger. Aiwanger: „Es ist sehr wichtig, dass wir die Freiflächenanlagen nicht wilddicht abzäunen. Dadurch bleiben diese Flächen als Lebensraum für das Wild erhalten, Rehe können dort weiter äsen oder sogar ihre Kitze zur Welt bringen, ohne vom Menschen gestört zu werden. Würden diese Flächen hingegen komplett eingezäunt bleiben, besteht die Gefahr einer Zunahme des Verbisses in den angrenzenden Wäldern und eine Einengung der Lebensräume der freilebenden Tierwelt durch immer mehr abgezäunte Flächen. Auch aus Sicht der Jagdgenossenschaften ist es sinnvoll, diese Flächen als Wildflächen zu erhalten, sonst fallen sie faktisch aus der Pachtfläche heraus und mindern den Pachtwert des Reviers. Fällt die Gesamtfläche des Reviers unter 250 Hektar, werden sogar Jagdreviere aufgelöst. Auch deshalb ist mein Vorschlag zur Änderung des Jagdgesetzes wichtig, PV-Flächen nicht mehr als befriedete Flächen zu bewerten. Leider blockiert die CSU seit mehr als einem Jahr diese dringend nötigen Reformen.“
Für Hubert Aiwanger hat die Anlage in Flachslanden Vorbildcharakter für ganz Bayern: „Ich dränge darauf, dass möglichst jede bestehende Freiflächenanlage nachgerüstet wird. Nach Gesprächen mit der Versicherungsbranche akzeptieren nun auch die Versicherungen diese Durchschlupfe. Mit diesem Konzept vereinen wir die wachsende Zahl großflächiger PV-Anlagen mit dem Natur- und Artenschutz. Hier in Flachslanden wurden insgesamt zwölf Wilddurchschlupfe angebracht. Und unter Einbindung örtlicher Jägerschaft wird zudem der Wildwechsel gemonitort. Wenn zeitweise Schafe zur Beweidung in die Fläche geholt werden, werden diese Durchschlupfe eben geschlossen und später wieder geöffnet. Handelt es sich um ein Wolfsgebiet, muss ohnehin um den PV-Zaun herum zusätzlich zeitweise ein Elektrozaun errichtet werden, da der Wolf unter dem Zaun durchgraben kann. Sehr sinnvoll ist es außerdem, die Wilddurchschlupfe zusätzlich mit Sträuchern zu bepflanzen und zu umhegen. Damit werden sie vom Wild noch besser angenommen und Neugierige werden davon abgehalten, sich an den Wilddurchschlupfen zu schaffen zu machen.“
Die Anlage umfasst eine Fläche von insgesamt etwa 22 Hektar und hat eine Leistung von 23,4 MWp (Megawatt peak). Pro Jahr wird eine Stromproduktion von rund 25.000 MWh (Megawattstunden) erwartet. Der Minister lobt das Engagement aller Projektbeteiligten: „Ich bedanke mich beim ganzen Team der Naturenergie Zeilinger, der Jägerschaft und Kommune für die Umsetzung dieses Leuchtturmprojektes. Mit diesem Strom werden 7.000 Haushalte aus der Region mit nachhaltig produziertem Strom versorgt. Ganz besonders freue ich mich über die rege Bürgerbeteiligung. Bereits 155 Familien und Personen haben sich finanziell an der Anlage beteiligt und profitieren von der lokalen Wertschöpfung.“
Ansprechpartner: Aaron Gottardi, stv. Pressesprecher
-
-
-
-
-
-
BAYERN | DIREKT:
Wir beantworten Ihre Anliegen gerne – telefonisch unter
089 12 22 20*oder per E-Mail an
direkt@bayern.deoder über das Kontaktformular
Montag bis Donnerstag von 08:00 bis 18:00 Uhr und Freitag von 08:00 bis 16:00 Uhr.