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Ein Raum in der Bayerischen Repräsentanz in Prag: Kronleuchter zwischen den Fenstern an den Wänden. Vor den Fenstern ein Rednerpult. In der Ecke stehen die Flaggen der Europäischen Union, der Tschechischen Republik und des Freistaats Bayern. Rechts hängt ein Kronleuchter an der Decke.

Bayern in Prag

Die Repräsentanz des Freistaats Bayern in der Tschechischen Republik intensiviert die Beziehungen Bayerns zur tschechischen Regierung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft – über gemeinsame Projekte und Veranstaltungen und als Schaufenster Bayerns.

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Aufgaben der Bayerischen Repräsentanz

Die Mitarbeiter der Repräsentanz des Freistaats Bayern stehen in ständigem Austausch mit tschechischen und deutschen Partnerorganisationen in Prag und anderen Landesteilen, unter anderem mit Ministerien, Botschaften, Kommunen, Kultur-, Wirtschafts- und Wissenschaftsinstitutionen.

Die Repräsentanz informiert die tschechische Öffentlichkeit über Bayern, unter anderem über Konferenzen, Diskussionsforen und kulturelle Veranstaltungen wie beispielsweise Konzerte, Lesungen oder Ausstellungen.

Zugleich ist sie eine Plattform des gegenseitigen Austauschs für bayerische und tschechische Bürger, Unternehmen und Organisationen und sucht die Zusammenarbeit mit deutschen und tschechischen Institutionen vor Ort. Durch die Ausrichtung von Netzwerktreffen leistet sie zudem regelmäßig einen Beitrag zu einer noch engeren Zusammenarbeit Bayerns und Tschechiens in Forschung und Wissenschaft – gerade auch mit Blick auf Zukunftstechnologien.

Pro Jahr empfängt die Repräsentanz durchschnittlich rund 50 Besuchergruppen und richtet etwa 20 bis 30 Veranstaltungen aus mit 5.000 bis 8.000 Gästen.

Bayerisch-tschechische Beziehungen

Auf politischer Ebene erlebten die bayerisch-tschechischen Beziehungen in den letzten Jahren eine völlig neue Dynamik: Mehrere Reisen des damaligen Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer in die Tschechische Republik seit 2010 sowie Gegenbesuche der damaligen tschechischen Premierminister Petr Nečas und Bohuslav Sobotka waren dafür die großen Meilensteine. 

Anstecknadel mit der Rautenflagge des Freistaats Bayern (links) und der Staatsflagge der Tschechischen Republik (rechts)
Bayerisch-tschechische Beziehungen

Mit der Eröffnung einer eigenen bayerischen Repräsentanz in Tschechien am 4. Dezember 2014 hat ein weiteres Kapitel dieser bayerisch-tschechischen Annäherung begonnen. Im Jahr 2024 jährt sich die Gründung zum zehnten Mal. 

Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder und der tschechische Premierminister Petr Fiala haben vereinbart, die Freundschaft zwischen den beiden Ländern im Geiste guter Nachbarschaft und Partnerschaft weiter zu stärken und zukunftsorientiert zu gestalten. Gerade auch die beiden letzten Jahre haben gezeigt, dass die bayerisch-tschechischen Beziehungen so gut und intensiv wie nie sind.

Der Prag-Besuch von Ministerpräsident Dr. Markus Söder im Sommer 2022, die erste Teilnahme eines tschechischen Premierministers an einer Sitzung des bayerischen Ministerrates sowie der Besuch des tschechischen Staatspräsidenten Petr Pavel in Selb anlässlich der Eröffnung der Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen Selb 2023 (jeweils im Mai 2023) waren dafür nur die herausragendsten Beispiele. Diese und weitere Besuche auf Regierungsebene geben wichtige neue Impulse für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Auch die Eröffnung der nach 2017 bereits zweiten bayerisch-tschechischen Landeausstellung und deren gemeinsame Eröffnung durch die beiden Regierungschefs in Regensburg waren ein weiterer Höhepunkt der jüngeren Vergangenheit. Ab dem 8. Dezember wird die Ausstellung mit dem Titel „Barock! Bayern und Böhmen“ im Prager Nationalmuseum zu sehen sein.

Besucher

Ein Zimmer in der Bayerischen Repräsentanz in Prag: Ein kleiner Schrank links. Über den kleinen Schrank hängt ein Bild an der Wand. Rechts steht vor dem Fenster ein Tisch.
Räumlichkeiten der Bayerischen Repräsentanz in Prag.

Die Repräsentanz des Freistaats Bayern in Tschechien gewährt Besuchergruppen gerne Einblick in ihre Arbeit vor Ort.

Bitte beachten Sie: Aufgrund der hohen Anfrage werden maximal drei Besuchergruppen pro Woche nur werktags empfangen.

Was erwartet Sie bei einem Besuch in der Bayerischen Repräsentanz?

In einer etwa halbstündigen Präsentation mit anschließender Gelegenheit zum Austausch und zum Stellen Ihrer Fragen erhalten Sie Einblicke in die Arbeit der Repräsentanz und die bayerisch-tschechischen Beziehungen.

Wer kann sich zu einem Besuch anmelden?

Die Repräsentanz des Freistaats Bayern empfängt alle politisch interessierten Gruppen ab 10 Personen aus Bayern und Tschechien, die

  • sich über Aufgaben und Struktur einer Bayerische Repräsentanz in Prag informieren wollen
  • dem jeweiligen Nachbarland gegenüber aufgeschlossen sind und Antworten auf ihre Fragen suchen
  • Bayerns Nachbarschaftspflege nicht nur abstrakt, sondern konkret erleben wollen.

Wie vereinbaren Sie einen Termin?

Bitte richten Sie Ihre Anfragen an uns per E-Mail:

mit folgenden Angaben:

  • kurze Beschreibung der Gruppe: Verein, Studiengruppe,
  • konkreter Terminvorschlag,
    Hinweis: Wir bitten um Verständnis, dass u.U. nicht jeder Terminwunsch erfüllt werden kann,
  • Teilnehmerzahl,
  • spezielle Interessen im Zusammenhang mit der bayerisch-tschechischen Zusammenarbeit: Politikthemen, Informationsschwerpunkte.

Das Palais Chotek

Die Bayerische Repräsentanz hat ihren Sitz im Palais Chotek mitten im Zentrum der Prager Altstadt, nur wenige Schritte vom Altstädter Ring entfernt.

Das heutige Palais besteht aus zwei Trakten: dem nördlichen Haus zur goldenen Melone” und dem südlichen Christopherus-Haus, später auch Reinhart-Haus genannt. Der gotische Nordtrakt stammt aus dem Jahr 1401 und wurde als Haus zur goldenen Melone im Jahr 1422 erstmals urkundlich erwähnt.

Im Palais Chotek sind die Räume der Bayerischen Repräsentanz in der Tschechischen Republik.
Bayerns Haus in Prag: Palais Chotek.

Beide Gebäudeteile wurden im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebaut. Die umfangreichsten Umbauten wurden Anfang des 18. Jahrhunderts vorgenommen, als die Objekte in den Besitz der altböhmischen Adelsfamilie Chotek gelangten. Johann Nepomuk Rudolf Graf von Chotek (1748–1824) und nach ihm vor allem sein Sohn Karel Graf von Chotek (1783–1862), ließen die beiden Häuser zu einem großen Gebäude zusammenfügen. So entstand das heutige Palais mit einer einheitlichen Fassade. Ebenfalls im 18. Jahrhundert entstand der monumentale Treppenaufgang, der heute zu den Repräsentationsräumen der Repräsentanz führt.

Seine letzte Rekonstruktion erfuhr das Palais zwischen 1976 und 1981. Damals wurden die im Keller entdeckten gotischen Portale restauriert und in die Interieure integriert.

Die historischen Zimmerdecken in den heutigen Repräsentationsräumen wurden damals ebenfalls aufwendig wiederhergestellt. Noch heute können Besucher ihre Pracht bewundern.

Im Jahr 1828 unterhielt der Tanzmeister Karel Linka seine berühmte Tanzschule im Palais Chotek. Sie wurde von zahlreichen namhaften Persönlichkeiten des böhmischen Kulturlebens besucht, wie zum Beispiel dem späteren Schriftsteller Jan Neruda.

In der Folgezeit diente das Gebäude unter anderem als Verkaufsraum für Konzertflügel oder als staatliche Baubehörde.

Seinen Namen „Zur goldenen Melone” verdankt das Haus der in Prag seit jeher beliebten Frucht. Sie ist als Hauszeichen heute noch unübersehbar am Eingang zu finden. Die Michalska-Straße, heute benannt nach der nahegelegenen Michaelskirche, hieß zwischenzeitlich einmal Melonenstraße.

Altböhmische Adelsfamilie Chotek

Die ursprüngliche Eigentümerfamilie Chotek brachte seit dem 14. Jahrhundert viele herausragende Persönlichkeiten hervor, darunter die beiden erwähnten Bauherren. Johann Nepomuk Rudolf Graf von Chotek machte sich als Oberster Burggraf von Böhmen um Wissenschaften und Kunst verdient. Er förderte auch den wirtschaftlichen Aufschwung Böhmens. Sein Sohn Karel ließ in Prag viele Straßen, eine Brücke und die Uferbefestigung bauen.
Der Familie entstammte auch Sofie von Chotek, die spätere Frau des habsburgischen Thronfolgers Franz Ferdinand d‘Este, die zusammen mit ihrem Mann beim Attentat von Sarajevo ums Leben kam.

Praktika

Die Bayerische Repräsentanz in Prag bietet laufend Praktikumsplätze für jeweils drei Monate an.

Informationen für Praktikanten

Das Praktikum richtet sich an Studierende an bayerischen und tschechischen Hochschulen, die in einem für die Aufgaben der Repräsentanz relevanten Fachbereich eingeschrieben sind. Ihr Ausbildungsverhältnis muss ein Praktikum als verbindlichen Teil der Ausbildung vorsehen.

Weitere Anforderungen:

  • Interesse und Grundverständnis für bayerisch-tschechische Themen,
  • eigenverantwortliche, zuverlässige und ergebnisorientierte Arbeitsweise,
  • sehr gute MS-Office-Kenntnisse  in Word, Excel, PowerPoint,
  • sichere Beherrschung der deutschen Sprache, Tschechisch-Kenntnisse von Vorteil.

Als Praktikant bei der Bayerischen Repräsentanz sammeln Sie Erfahrung in den Bereichen Politik, Kultur, Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsorganisation:

  • Recherche zu bayerisch-tschechischen Themen,
  • Unterstützung bei der Organisation von Repräsentations-, Informations- und Kontaktveranstaltungen,
  • Vorbereitung von Gruppenbesuchen, zum Beispiel Vortragsinhalte, technische Rahmenbedingungen,
  • Unterstützung bei Verwaltungsaufgaben,
  • Vorbereitung von Inhalten und Texten für die Öffentlichkeitsarbeit,
  • Unterstützung bei der Vorbereitung von politischen Besuchen,
  • Bearbeiten von Anfragen.

Bitte beachten Sie: Die Bayerische Repräsentanz vergibt nur Praktika, die in einer Ausbildungsordnung verpflichtend vorgesehen sind. Ausgeschlossen sind freiwillige Praktika oder Volontariate im Anschluss an ein abgeschlossenes Studium.

Das Praktikum ist unentgeltlich. Wir unterstützen Sie gerne bei der Suche nach externen Förderangeboten, beispielsweise Stipendien (z.B. im Rahmen von ERASMUS plus).

Bewerbung: Schriftlich per E-Mail

Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen umfassen: Anschreiben, Lebenslauf, Abiturzeugnis, gegebenenfalls Praktikumszeugnisse, gegebenenfalls vorläufige Studienergebnisse sowie ein Motivationsschreiben. In diesem legen Sie dar, warum Sie Ihr Praktikum in der Bayerischen Repräsentanz ableisten wollen, informieren über Ihr Interesse an der Tschechischen Republik und Sprachkenntnisse.

Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie mindestens sechs Monate vor dem geplanten Beginn ausschließlich per E-Mail an: prag@stk.bayern.de

Betreff: Bewerbung Praktikum

Anlagen: PDF-Format, maximal 5 MB

Sollten Sie sich weniger als sechs Monate vor Ihrem geplanten Praktikum bewerben, informieren Sie sich vorab per E-Mail über verfügbare Plätze im gewünschten Zeitraum. In Ausnahmefällen werden auch später eingehende Bewerbungen berücksichtigt.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Ansprechpartner

Kontakt und Anreise

Repräsentanz des Freistaats Bayern in der Tschechischen Republik
Michalská 12
110 00 Praha 1
Telefon: 089 2165 6000 oder +420 277 010 100
E-Mail: prag@stk.bayern.de

PDF: Detaillierte Anfahrtshinweise (deutsch) 
PDF: Detaillierte Anfahrtshinweise (tschechisch)

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Wir empfehlen, innerhalb Prags öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.
Die Repräsentanz des Freistaats Bayern liegt etwa fünf bis zehn Gehminuten von den folgenden Haltestellen entfernt:

  • U-Bahn-Station: Můstek, Linien A und B
  • U-Bahn- und Tram-Station: Staroměstská, Linie A oder 2, 17, 18
 

Anreise mit dem Auto
Es gibt keine direkte Zufahrt mit dem Auto zur Repräsentanz des Freistaats Bayern. Die letzten Meter müssen Sie zu Fuß zurückgelegen. Da es in unmittelbarer Nähe der Bayerischen Repräsentanz keine Parkmöglichkeiten gibt, empfehlen wir folgende kostenpflichtige Parkplätze:

Podzemní parkoviště Rudolfinum
Alšovo nabřeží 12
110 00 Praha 1
Fußweg: 10 bis 15 Minuten

Podzemní parkoviště hotel Intercontinental
Pařížská 30
110 00 Praha 1
Fußweg: 10 bis 15 Minuten

Anreise mit dem Bus
Die Prager Altstadt ist aufgrund der engen Gassen für Reisebusse grundsätzlich gesperrt. Ausnahmen gelten zum Teil für Kleinbusse mit circa 15 bis 20 Plätzen. Bitte weichen Sie bei der Anreise mit einem Reisebus auf die ausgewiesenen Parkplätze aus.